Nobelpreis für Medizin erklärt: darum ist Fasten so gesund!

Dank des Medizin-Nobelpreisträgers Yoshinori Ohsumi lernen wir etwas über unser Essverhalten.

Denn Fasten kann gesund sein.

 

Als Laie fragt man sich meistens etwas ratlos, wenn die Nobelpreise für Medizin, Chemie oder Physik vergeben werden:

"Was hat das mit mir zu tun?"
In diesem Jahr ist das anders - wir erfahren, warum Fasten vor Krankheiten schützen kann.
Der japanische Zellforscher Yoshinori Ohsumi (71) erhält 2016 den Medizin-Nobelpreis für die Erfoschung der Autophagie in den Zellen. Dabei handelt es sich um einen eingebauten Putzplan in den Zellen. Alles, was nicht mehr gebraucht wird, kann die Zelle selbst verdauen und gleich wieder verwenden. Eine von mindestens 35 Genen perfekt gesteuerte Recycling-Anlage. Im Alter ist das Gleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abbau von Eiweißen in menschlichen Zellen gestört. Dadurch kann sich molekularer Müll ansammeln und zu Krankheiten wie Diabetes, Parkinson oder Alzheimer beitragen.
Die Grundlagenforschung von Yoshinori Ohsumi gab Anstoß für Anwendungen, die Autophagie wieder zu aktivieren - beispielsweise durch Fasten!

Oshumis Studien können z. B. erklären, warum der Mensch gewisse Fastenzeiten einhalten sollte. In Notzeiten (wenn der Nachschub an Nährstoffen stockt) greift die Zelle auf eigene Ressourcen zurück. Sie zerlegt, was nicht benötigt wird  und verwendet es für dringendere Aufgaben. Dabei verjüngt sich die Zelle und bleibt gesund. Insulin, wie es zur Verdauung nötig ist, hemmt den Prozess der Selbstverdauung in den Zellen! Daher sind Pausen zwischen Mahlzeiten sinnvoll!

Autophagie: Was ist das?
Autophagie bedeutet auf deutsch "Selbstverdauung" - im Mikroskop ist dieser Vorgang im Inneren von Zellen gut zu beobachten. In einem ersten Schritt umwächst eine spezielle Hülle die Bestandteile, die zerstört werden sollen. Das können ältere Mitrochondrien (Kraftwerke der Zelle), Bestandteile von Proteinen und andere Zellbestandteile sein, die nicht mehr benötigt werden. Diese Hülle schließt sich und wird zum Autophagosomen, dem Wertstoffhof der Zelle. Damit die Arbeit beginnt, verschmilzt der Autophagosom mit sogenannten Lysosomen, das sind kleine Säckchen voller Enzyme mit der Fähigkeit die Zellbestandteile aufzuknacken z. B. in Aminosäuren und Lipide, die neu verbaut und genutzt werden können. Abfallstoffe werden ­abtransportiert.